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„Ein Lied in Gottes Ohr“

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Wird hier die Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“ neu interpretiert? Das fragte ich mich, als ich die Informationen las. Schon allein das war ein Grund, „Ein Lied in Gottes Ohr“ anzusehen, und zwar am vergangenen Sonntag im Retrokino „Roxy“ im Dortmunder Norden. Regisseur und Drehbuchautor Fabrice Éboué spielt selbst den Musikproduzenten Nicolas, der unbedingt einen Hit produzieren muss, um seinen Job zu behalten. Zusammen mit Assistentin Sabrina entwickelt er eine Idee jenseits von PopTamtam, HerzSchmerz und JammerRap. Nach dem Motto „Treffen sich ein Christ, ein Jude und ein Moslem“ inszeniert er die Band „Koexister“ mit dem schrägen Imam Moncef, dem depressiven Rabbiner Samuel und dem ständig lächelnden Priester Benoit. Schnell ist ein Song kreiert, der ein Chartstürmer werden soll.

Wenn diese drei Vertreter ihrer Religionen jedoch zusammen einen Hit landen sollen, kommen urkomische Situationen dabei heraus, zum Beispiel wie Rabbi Samuel auf der Bühne zur ausgeflippten Rampensau wird, Sabrina den katholischen Priester vorführt und eine Burkafrau auf die Frage, ob’s hier zum Maskenball gehe, antwortet: „Ich wohne hier, du Blödmann“. Alle kriegen ihr Fett ab in dieser witzigen Komödie. Wie schön, wenn sich religiöse Vorbehalte in herzlichem Lachen auflösen.

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