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Radtour an Aar, Lahn und Rhein

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Burg Ardeck im Aartal
Wiesenweg nach Hahnstätten
Unsere Radtour an Aar, Lahn und Rhein ist eine Fortsetzung der Moseltour von Trier nach Koblenz. Sie beginnt in Koblenz mit der Bahn entlang der Lahn bis Limburg, von wo wir entlang der Aar nach Diez und dort einen schönen Radweg ins Aartal erwischen. Eine kurze Fotopause gibt’s unterhalb von Burg Ardeck, einer Ruine aus dem späten Mittelalter, in der Nähe von Holzheim. Der Radweg führt weiter durch Flacht, Niederneisen und Oberneisen nach Hahnstätten, wo wir erst mal in der Bäckerei Huth ein bisschen Stärkung in Form von Dinkelbrötchen holen und vor der Hitze unter die Sonnenschirme der Eisdiele am Marktplatz flüchten. Es ist fast ein Jahr her, dass wir hier waren. Genauso heiß war es da und am Nebentisch sitzen die, die da wohl immer sitzen und über Fußball diskutieren. Doch für uns gilt, jetzt mal Kräfte sammeln für den Anstieg zur schönen Aussicht zum Sommerabend mit lecker Essen, Trinken und Schwätzchen hoch oben bei den Feldern auf dem Berg.

Die Aar bei Diez
Die Lahn bei Diez
Mündung der Lahn in den Rhein bei Lahnstein
Am nächsten Morgen radeln wir von Hahnstätten denselben Weg im Aartal, wir nennen das Höllenritt, weil es bergab so schnell geht, bis zum Radweg an der Lahn in Diez. Limburg lassen wir heute rechts liegen und fahren bis Balduinstein. Von hier wollen wir eine kurze Strecke mit der Lahntalbahn fahren. Tickets auf das Smartphone laden und auf den nächsten roten Zug warten finden wir besser als die heftige Steigung über den Berg zu nehmen, zumal bei den schweißtreibenden Temperaturen. Es klappt auch alles hervorragend, ab Laurenburg geht’s weiter. Dann kommt es doch schön dicke: heftige Steigung über Obernhof und Kloster Arnstein. Zwischendurch denke ich, wir hätten doch auch mit der Lahntalbahn eine Station weiter bis Nassau fahren können. Zu spät, jetzt geht’s zügig bergab links der Lahn vorbei an Nassau auf der anderen Lahnseite direkt nach Bad Ems, wo wir die Lahn überqueren und uns unter der Markise eines kleinen Restaurants eine große Flasche Wasser und verdientes Mittagessen gönnen: Kartoffeln, Spinat, mit Tomaten und Gurken (anstatt Spiegeleiern). Angesichts der Mittagshitze entscheiden wir, weiter bis Koblenz zu fahren und beim klimatisierten B&B ein Doppelzimmer zu buchen. Nachdem das klar ist, fahren wir zügig weiter bis zur Mündung der Lahn in den Rhein in Lahnstein, mit Blick auf Burg Stolzenfels auf der anderen Rheinseite. Noch ein paar Kilometer durch Niederlahnstein, Oberwerth und die südliche Vorstadt zu unserem klimatisierten Hotel in Koblenz.

Rhein bei Mülheim-Kärlich
Ahrmündung
Brücke von Remagen
Der Hochsommer hat uns voll erwischt, das heißt zeitig frühstücken, Fahrräder aus der Parkgarage holen, satteln und ab an den Rhein. Unsere Jacken haben schon lange kein Tageslicht mehr gesehen. Linksrheinisch fahren wir Richtung Köln und freuen uns an dem majestätischen Strom zu unserer Rechten. Beim Mülheim-Kärlich machen wir mal ein Foto, Vallendar und Bendorf auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Wir passieren Weißenthurm und Neuwied. In Andernach zieht es uns durch ein historisches Tor auf den Marktplatz direkt unter die Sonnenschirme einer Eisdiele. Dann geht’s zurück durch das Tor auf den Radweg am Rhein Richtung Remagen, unserem heutigen Etappenziel. Kurzer Abstecher in den Hof von Schloss Namedy und Haltestopp an der Brücke von Remagen. Das zugehörige Friedensmuseum ist gerade geschlossen, so informieren wir uns per Wiki über die komplizierte Geschichte dieser ehemaligen Eisenbahnbrücke von Remagen nach Erpel. In der Zeit ihres Bestehens von 1918 bis 1945 erlebte sie Friedens- und vor allem Kriegszeiten. Letztere trugen dazu bei, dass Truppen sie überqueren konnten, Sprengversuche unternommen wurden und sie schließlich im März 1945 einstürzte. Heute sind nur noch Pfeilerreste auf beiden Rheinseiten als Mahnmal gegen Unfrieden und Krieg vorhanden. Remagen selbst ist ein hübsches kleines Städtchen mit StadtHotel Arte, Bahnhof, Rheinpromenade mit Eiscafé und Wokspeisen auf dem Marktplatz.

Frühes Frühstück im Cafè der Bäckerei unten im Hotel und ab auf die Räder, wird wieder heiß heute. Ansonsten haben wir es nicht eilig, weil wir erst übermorgen in Köln sein wollen, Lindenbergs Panikorchester spielt in der Lanxess Arena. Räder raus, satteln und ab an den Rhein, über Oberwinter nach Rolandseck, wo eine Fähre nach Bad Honnef geht. Wir bleiben aber linksrheinisch und halten am Bahnhof an. Im selben Gebäude befindet sich das Arp Museum, dessen moderne Anbauten kühn an den Berg gelegt wurden. Es öffnet erst um elf, aber wir schauen uns außen ein wenig um und fotografieren Hans Arps Bronzeplastik „Bewegtes Tanzgeschmeide“ auf der Wiese vor dem historischen Bahnhofsgebäude. Weiter geht’s. Schon bald erreichen wir Bonner Vororte und lassen den Drachenfels und Königswinter auf der gegenüberliegenden Rheinseite rechts liegen. Abkühlung finden wir im Motel One Beethoven, sehr schön gestaltet nach dem Motto „Eine Ode an die Freude“. Nach Erholung und Surfstunde im klimatisierten Zimmer schwärmen wir aus durch angenehme Fußgängerzonen zu Hofgarten mit Universität, Rheinufer, zurück in die City zu Beethoven und Starbucks beim Münsterplatz, dean & david am Marktplatz, ganz gemütlich unsere ehemalige Hauptstadt.

Auf zum großen Finale! Räder raus, Taschen satteln, Jacken drin lassen, selbst die Westen werden wieder zu warm werden, Radhosen sind schon seit Tagen im Kurzbeinmodus. Der Radweg beginnt für uns an der Kennedybrücke. Wir bleiben auf der linken Rheinseite, Graurheindorf, Hersel, Uedorf, Widdig, Urfeld. Beim weitläufigen Umfahren der Industrieanlagen von Wesseling und dem Godorfer Hafen wird’s streckenweise ungemütlich. Schön, dann wieder den Radweg direkt am Strom zu erreichen, beim Päuschen unter Bäumen in Weiß feststellen, dass es an diesem Gewässer doch verdammt schöne Orte gibt und daran denken, wie gut es ist, dass sie ihn damals, zu Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts, nicht hergegeben haben, den „freien deutschen Rhein“. Schön schattig radeln wir weiter dem Ziel entgegen. Und mit der Moderatorin einer großen Hafenrundfahrt zu sprechen: Köln ist da, wo man den Dom sieht. Das ist nun beim „Bootshaus Alte Liebe“ an der Autobahnbrücke in Rodenkirchen der Fall. Jetzt sind’s nur noch ein paar Kilometer, Marienburg, Bayenthal, Südstadt, Rheinauhafen bis zur Deutzer Brücke und Eis auf dem Heumarkt, danach ein paar Schritte bis zum Motel One Neumarkt.

Walters Tracks zur Radtour an Aar, Lahn und Rhein:
25. Juni 2019 Limburg – Hahnstätten
26. Juni 2019 Hahnstätten – Koblenz
27. Juni 2019 Koblenz – Remagen
28. Juni 2019 Remagen – Bonn
29. Juni 2019 Bonn – Köln

29. Juni 2019: Udo Lindenberg in Köln

29./30. Juni 2019: Kölnpanorama von der Deutzer Brücke um Mitternacht

Mosel Radtour von Trier nach Koblenz

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