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„Alles wird anders“

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Drei Jahrzehnte Wissen um die Wirkung der Nutzung fossiler Rohstoffe, drei Jahrzehnte Stillstand in der Umsetzung in Politik und Gesellschaft. Stattdessen reden vom Handeln ohne zu handeln, fröhlich im Auto sitzen, quietschend die Kurven nehmen und hammerlaut Musik hören. All das galt als völlig normal, bis ein 16-jähriges Mädchen im August 2018, anstatt in die Schule zu gehen, sich vor das Regierungsgebäude in Stockholm setzte mit einem Schild „Streiken für das Klima“ und vor der Europawahl im Mai 2019 ein junger Mann namens Rezo mit einem 55-minütigen Video das ganze Elend dessen, was man in Deutschland Regierung nennt, fein recherchiert analysierte und auf den Punkt brachte. Und was hat sich seitdem geändert? Immerhin ist das Thema Klimaschutz in Politik, Medien und Gesellschaft vom Rand in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt.

Das wars aber wohl auch schon: Woher kommt diese Verpeiltheit? Im vergangenen Jahrhundert stecken geblieben d.h. im 21. Jahrhundert gar nicht angekommen, meint Bernd Ulrich und erläutert das eindrucksvoll mit ganz viel Sprachwitz in seinem Buch „Alles wird anders. Das Zeitalter der Ökologie“, erschienen im Oktober 2019 bei Kiepenheuer & Witsch. Er versucht die Hintergründe von „wissender Ignoranz“, „Feigheit der Politik“ und „Regieren am Limit“ zu erklären. Ich lese das Buch zum zweiten mal, diesmal digital und bin dabei, meiner aus Ulrichs Buch gewonnenen Erkenntnis, der eigentliche Konflikt ist der zwischen Mensch und Natur, auf den Grund zu kommen.

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