Ich sage nur „Aida“ und denke an ein riesiges Gebilde mit unzähligen kleinen Kabinen, Balkonen, Speisesälen, Bars, Läden, Sonnenplätzen, Sportstätten, Pools, Kinos und Theater, das kreuz und quer über die Ozeane schwimmt, ab und zu an einem Hafen anlegt, Passagiere ausspuckt, wieder einsammelt und weiter schwimmt, wie ich es im kleinen Hafen von Gran Canaria beobachtet habe.
Diese Riesenschiffe werden in der Papenburger Meyer Werft gebaut. Und wie das überhaupt geht, haben wir im Besucherzentrum mal angeschaut. Mit dem Bus ab Meyers Mühle werden wir zum Gelände mit den großen Hallen außerhalb der Stadt gefahren, ausgeladen und in Hallen und Gängen rundum über Anfänge und Entwicklung dieses Unternehmens informiert. Seit wann gibt es die Meyer Werft? Warum musste sie in ein größeres Gelände außerhalb der Stadt umziehen?
Wie werden Kreuzfahrtriesen gebaut? Wie gelangen sie ins Wasser und wie über die schmale Ems in die Nordsee? All diese Fragen werden mit Hilfe von Filmen beantwortet. Danach können wir durch die Gänge ziehen und uns einiges ansehen. Da sind Inforationsecken von Reedereien, da ist eine riesige Schiffschraube, eine Kabine mit Doppelbett, Sofa, Tischchen und Balkon und der Blick in ein Baudock, wo eines dieser Riesen gerade hergestellt wird. Hier wird die „Arvia“ für eine britische Reederei gebaut.
Das Kreuzfahrtschiff wird etwa 350 Meter lang, 42 Meter breit und kann mehr als 5000 Passagiere aufnehmen. Angetrieben wird es mit Flüssigerdgas (LNG). Im Oktober 2022 soll die „Arvia“ zu Wasser gelassen werden, begleitet von einer großen Party auf der Wiese beim Werftgelände an der Ems. Kurz vor dem Ausgangspunkt können wir noch in ein kleineres Baudock hineinblicken. Das Forschungsschiff „Sonne“ wurde hier gebaut.
Das war im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung. Genutzt wird die „Sonne“ zur Meeresforschung in den Ozeanen. Mein Fazit, als ich beim Treffpunkt für die Rückfahrt ankomme: Ich bin schwer beeindruckt vom herausragenden KnowHow der Papenburger Schiffbauer und frage mich, wie wohl die Schiffe der Zukunft aussehen werden.
Meyer Werft in Papenburg am 11. Juni 2022