Biografien mag ich und freue mich, dass es einen Kinofilm über das Leben des King of Rock’n Roll gibt. Das verspricht musikalische und optische Highlights. Ich bin richtig gespannt auf Baz Luhrmanns Interpretation von „Elvis“ und mach’s mir im Kinosessel gemütlich. Doch dann, von wegen gemütlich. Schlag auf Schlag prasseln Bilder auf mich ein: Intensivbett, Zirkus, Menschen, Musik, Bewegung, Gesichter, Gedanken, Dialoge.
Und da ist der erste Auftritt des jungen Sängers Elvis Presley. Pinkfarbener Anzug, schwarze Haartolle. „Lass dir die Haar schneiden, du Schmalzlocke!“ mobbt es aus dem Publikum. Er beginnt zu singen und sich dabei zu bewegen, bewegen wie Elvis. Stimme, Hüftkreisen, ein Sog. Offene Münder. Kreischende Mädchen stürmen die Bühne. Dieser grandiose Gig ist der Beginn des Spielchens von Manager Parker, der die Geschichte von Elvis Aufstieg, Erfolg und Ende im Amerika der 50er, 60er und 70er erzählt.
Nach ungefähr zwei Stunden mit Elvissongs und Performances vom herausragenden Austin Butler, schaue ich zur Uhr und denke, es reicht eigentlich. Und dann kriegt der Film doch noch die Kurve. Erlebe ich bisher wenig Drama, befällt mich zum Ende hin die Traurigkeit. Elvis Presley mit aufgedunsenem Gesicht, kann nicht mehr stehen, kriegt das Mikrophon hingehalten, schwitzt, aber himmlischer Gesang und ein Lächeln, zum Weinen schön.
R.I.P. Elvis Presley
CinemaxX Hamm Kino 5 Reihe D Sitz 7 am 28. Juni 2022