Stell dir vor, du bist eingeladen, sitzt am Tisch und mitten darauf steht eine wunderbare Torte, fünf Schichten, heller Bisquit, orangene Schicht, dunkler Bisquit, rote Cremeschicht, heller Bisquit, Cremeschicht zum Abschluss, bestreut mit Schokoraspeln. „Und für die Veganer ist dieser Kuchen“, sagt der Gastgeber, schaut dich an und zeigt auf einen Apfelkuchen mit Streuseln.
Die aufwändig gestaltete Orangentorte lacht dich an, du isst aber den Apfelkuchen und fragst dich, ob das normal ist. Immerhin bist du seit nunmehr neun Jahren vegan und hast bekanntlich Gründe, berechtigte Gründe: Pflanzliche Ernährung schützt vor Krankheiten, weniger Massentierhaltung schützt unser Klima und schließlich muss für deine Ernährung kein Tier sterben oder seine Milch samt Kindern abgeben.
Dummheit oder Fehlverhalten? Sind diejenigen, die das alles ignorieren, unsensibel und hilflos? Oder ist es Gewohnheit und Bequemlichkeit? Nein, Leute, Kuchen kann man ohne Eier, Butter und Sahne herstellen und um zu leben, müsst ihr keine Tiere töten (macht ihr ja ohnehin nicht selber!) und Kälbchen die Milch wegnehmen. Ich esse keine Tiere und das ist normal. Nicht „vegan“ müsste gekennzeichnet sein, sondern „mit Tier“.
Alle gebackenen Kunstwerke auf den Fotos sind vegan.