Die Göttinger Sieben waren sieben Professoren der Universität Göttingen, die im Königreich Hannover für Furore sorgten. Mit einem Protestschreiben stellten sie sich gegen König Ernst August, weil er nach Machtübernahme im Jahre 1837 kurzerhand das hannoversche Staatsgrundgesetz für erloschen erklärte. Die Sieben verweigerten dem König die Anerkennung. Ernst August von Gottes Gnaden wollte eine Einschränkung seines Handlungsspielraums durch ein Gesetzeswerk jedoch nicht akzeptieren und reagierte entsprechend.
Es handelte sich um den Historiker Friedrich Christoph Dahlmann, die Germanisten Wilhelm und Jacob Grimm, den Staatsrechtler Wilhelm Eduard Albrecht, den Orientalisten Heinrich August Ewald, den Literaturhistoriker Georg Gottfried Gervinus und den Physiker Wilhelm Weber. Die Sieben wurden aus dem Dienst an der Göttinger Universität entlassen.
„Die Motive der Unterzeichner waren unterschiedlich. Für Dahlmann, der ja zu den ‚Vätern‘ der aufgehobenen Verfassung gehörte, war die Auseinandersetzung eine hochpolitische Angelegenheit. Den Brüdern Grimm, Albrecht und Ewald ging es um sittliche Werte: Sie fühlten sich an ihren Diensteid auf die Verfassung gebunden und hielten es für unmoralisch, sich durch einen königlichen Verfassungsbruch entpflichten zu lassen. Bei Gervinus mag eine allgemeine Lust an Provokationen mitgespielt haben, und Weber wird wohl die volle Tragweite des Protestes nicht übersehen haben.“
Zitiert aus: „Sieben gegen den König, Texte und Materialien zum Hannoverschen Verfassungskonflikt 1837“, Historisches Museum Hannover