Wenn wir uns am 3. Oktober über den Tag der deutschen Einheit als gesetzlichen Feiertag freuen, weil wir an die deutsche Wiedervereinigung im Jahre 1989 denken, sollten wir nicht vergessen, dass es einen Tag der deutschen Einheit gibt, der diesen Titel verdient und leider im öffentlichen Bewusstsein noch keinen Platz gefunden hat. Im aktuellen Flugblatt der Bürgerinitiative Aktion 18. März heißt es:
Der 18. März ist eines der bedeutendsten Daten in der
Demokratiegeschichte Deutschlands. Am 18. März 1848
kapitulierte das Militär des preußischen Königs vor den
Kämpfern für Freiheit und Demokratie. König Friedrich
Wilhelm IV. musste seinen Hut vor den Toten ziehen, die in
blumengeschmückten Särgen vor das Schloss getragen
wurden. Ohne die Kämpfe am 18. März hätte es keinen
18. Mai gegeben, der Tag an dem die Nationalversammlung
in der Paulskirche zusammentrat. Die Märzrevolution war
Teil einer europaweiten Bewegung gegen Fürstenwillkür
und Absolutismus. Paris, Wien, Budapest, Mailand sind als
Orte bekannt, der Italiener Garibaldi und der Pole
Mieroslawski stehen als Namen für den europäischen
Charakter der Revolution. In den USA sind die Fortyeighters
hochangesehen, allen voran Carl Schurz. – Die Epoche vor
und um 1848 ist als Völkerfrühling bekannt. Der 18. März
ist ein Symbol für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Das Datum 18. März 1848 steht stellvertretend für den
27. Mai (Hambacher Fest 1832), den 18. Mai (Frankfurter
Paulskirche 1848), den 27. Dezember (Verabschiedung der
Grundrechte 1848) und die vielen Ereignisse der Revolution
in Baden 1848/49. Der Revolutionsdichter Ferdinand Freiligrath
hat den Geist dieser Zeit zusammengefasst:
›Eskommt dazu trotz alledem, dass rings der Mensch die
Bruderhand dem Menschen reicht‹ und ›Wir sind das Volk,
die Menschheit wir‹.
Mit dem Wunsch, den 18. März zum
Gedenktag zu erklären, soll an diesen Geist angeknüpft
werden.
Die Aktion 18. März setzt sich für dieses Datum als nationalen Gedenktag ein. Ihr ist es auch zu verdanken, dass der Platz vor dem Brandenburger Tor jetzt Platz des 18. März heißt. Dort veranstaltet sie jährlich am 18. März um 15 Uhr eine Feier, um der gefallenen Kämpfer der Märzrevolution in Berlin zu gedenken.
Fotos: © Renate Hupfeld (19. September 2013)
Dazu ein Beitrag im Blog zur Lebensgeschichte des Detmolder Theologen, Schriftstellers und Journalisten Theodor Althaus (1822 – 1852):
wenn ich mich recht erinnere, dann waren die großen hoffnungen auf eine deutsche einheit bald danach wieder perdu – von daher …
(außerdem haben wir ja noch den 17. juni, und auch der gerät 20 jahre nach der abschaffung mehr und mehr in vergessenheit)