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Es geschah in der Keupstraße

Es geschah am 9. Juni 2004 gegen 16 Uhr in der Keupstraße in Köln-Mülheim:

Ein junger Mann, 30 Jahre alt, schiebt ein Fahrrad, auf dessen Gepäckträger sich ein kleiner Koffer befindet, über die Schanzenstraße, biegt nach links ein in die Keupstraße, geht ein Stück, stellt das Fahrrad vor einem Frisiersalon ab und entfernt sich. Ein zweiter junger Mann, 27 Jahre alt, in der Hand eine Funksteuerung, beobachtet das genau. Kurz darauf gibt es eine heftige Explosion. Im weiten Umkreis zersplittern Fensterscheiben und der Frisiersalon wird völlig verwüstet. 22 Menschen werden durch umherfliegende Nägel schwer getroffen, einige lebensgefährlich verletzt.

Warum haben sie das getan?
Warum zerstören sie?
Warum morden sie?

Warum fügen sie Menschen, die sie nicht einmal kennen, unfassbares Leid zu?

Die beiden jungen Männer können keine Antworten mehr geben. Jedoch ist inzwischen klar, dass die Attentäter an diesem sommerlichen Mittwoch in Köln-Mülheim den türkischen Mitbürgern, die in der Keupstraße wohnen und sich dort mit Läden und Restaurants eine Existenz aufgebaut haben, Schaden zufügen und sie töten wollten. Und es ist klar, dass etliche Morde in anderen Städten aus dem gleichen Motiv heraus von ihnen verübt wurden.

Und was so traurig und noch einmal unbegreifbar ist:

Es gibt Menschen, die dieses ungeheure Geschehen völlig kalt lässt.

Foto: 6. Oktober 2013 in der Keupstraße in Köln-Mülheim

2 Gedanken zu „Es geschah in der Keupstraße“

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