Zum Inhalt springen

„Auf den Spuren von Jules Vernes“

  • von

Kaestchen„Das mechanische Corps“ ist der Titel einer Ausstellung, die von April bis Juli 2015 im dritten Stockwerk des Dortmunder U zu sehen war. Was sollte ich mir denn unter einem „mechanischen Corps“vorstellen? Der Untertitel „Auf den Spuren von Jules Vernes“weckte zumindest mein Interesse. Die Informationen des Veranstalters „Hartware MedienKunstVerein“ (HMKV) brachten Klarheit. „Schnaufende Dampfmaschinen, tickende Uhrwerke und feingliedrige Zahnradkonstruktionen, Kolben und Ventile, Kupfer, Nieten und Leder –“ und „die retrofuturistischen Welten des Steampunk ziehen derzeit Bastler und Romanciers, Nostalgiker und Utopisten, etablierte Künstler und ambitionierte Autodidakten gleichermaßen in ihren Bann.“, las ich und mir war klar, dass ich die faszinierende Welt des Steampunk auf den Spuren des großen Meisters aus dem 19. Jahrhundert erleben wollte. GameboyUnd da war in der großen Halle wohl wirklich keines im Reigen der von 40 Künstlern liebevoll gestalteten Objekte, in das ich mich nicht hineinspinnen wollte, wie hinter die halbgeöffnete Tür der dunkelrot schillernden Box, einem „Gift“ von Donna Ong, Blick in das Traumkästchen meiner Kindheit. Und da war der „Nautilus Gameboy“ von Wendy Esmeralda Castillo, mit dem ich angesichts der vom Künstler Atak wundervoll farbig gemalten Motive zu „Von der Erde zum Mond“ auf einem großen Wandbild retrofuturistisch an Bord des Projektils in einem stillen Eckchen dabei bin, das allerliebste kleine Gerät mit eingeschaltetem Display zum Lesen, Chatten und Surfen immer zur Hand, während die Wissenschaftler sich den Kopf zerbrechen, ob wir noch einmal um den Mond kreisen, um herauszufinden, wo und wie wir schließlich auf ihm landen können. WernherVonBraunOrbitUmgeben von Henrik Schrats schwarzen Motiven auf gleich drei weißen Wänden mit dem Titel „Im Orbit des Mars verläßt Wernher von Braun die Rakete (Und wird mit einem Pangalaktischen Donnergurgler begrüßt)“ Helmbeginnt meine Reise zum roten Planeten, auf dem Kopf den „Steamborg Helm“ von Alexander Schlesier – Steampunker, der ungeahnte Funktionen entfaltet und sogar in der Lage ist, mich mit der Zufuhr von Sauerstoff aus dem komatösen Zustand nach dem Genuss des Donnergurglers zu holen und in die pangalaktische Welt zurückzubringen. Selbstredend hat der intelligente Kopfschutz auf der Reise Fotos gemacht und auf der Festplatte gespeichert. Der junge Jules Vernes sitzt neben mir vor dem Spaceshuttle und tippt in sein fein gearbeitetes Tablet mit großem Display Notizen zum neuen Projekt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.