Was ich zurzeit im großen hellen Raum der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen am Grabbeplatz zu sehen bekomme, lässt mich schon staunen. Unter dem Motto „nicht abstrakt“ präsentiert der Düsseldorfer Fotokünstler Andreas Gursky eine Auswahl seiner Fotos. Da ist einerseits der optische Eindruck aus der Entfernung, in jedem Fall dekorativ, andererseits sind da die Entdeckungen der Details, sei es im unübersehbaren Warenlager eines Onlinehändlers, die einzelne Photovolktaikzelle auf einer riesigen Fläche mitten in der Hügellandschaft und die Blume in einem großen Tulpenfeld, das ich zunächst nur als Farbfeld wahrnahm. Besonders aber hat es mir das „rote Bild“ angetan. Da sitzen zum Teil sehr bekannte Politiker, ich erkenne Schröder, Merkel und Schmidt, einträchtig nebeneinander vor einem roten Vorhang, Ich sehe nur die vier Hinterköpfe im unteren Teil des Bildes, das im Übrigen vom Rot des Vorhangs beherrscht wird. Was will mir das sagen? Egal. Mir gefällt das Bild besonders gut, vielleicht auch, weil es Rätsel aufgibt. Das mag ich.
„Andreas Gursky – nicht abstrakt“
- von renate